Yi ist der spirituelle Aspekt des Erd Elements. Das chin. Schriftzeichen setzt sich aus zwei Komponenten zusammen – „verbal ausgedrückte Gedanken“ und Herz-Verstand“. Demnach legt Yi Herz und Verstand in unsere verbal ausgedrückten Gedanken.

Die geläufige Übersetzung ist „Ideen“ oder „Intellekt“. Allerdings muss unser Intellekt der „Absicht“ unseres Herzens und Verstandes dienen, um spirituelle Qualität anzunehmen. So kann sich unser menschliches Potenzial voll entfalten. Wohin Yi geht, dorthin geht das Ki und nur wenn Yi gut arbeitet, können die geistigen Qualitäten (Seelen) der anderen Elemente – Shen (Herz/Feuer) – Po (Lunge/Metall) und Hun (Leber/Holz) – ihren Aufgaben nachkommen.

Im Ko-Zyklus (Kontroll-Zyklus) der Elemente hält das Ki der Gallenblase das der Erde im Zaum; meint z.B. dass es durch seine Dynamik dem Menschen nach Tagen des Grübelns ermöglicht endlich eine Entscheidung zu treffen.

Im Gegenzug ist das Denken (Erd Element) in der Lage, Angst (Wasser Element) zu überwinden, denn es befähigt den Menschen, eine Situation zu erfassen und durch das Wissen des Herzens (Feuer Element) die Verbindung zwischen Feuer und Wasser wiederherzustellen.

Denken ist gut, wenn es zu Reflexion führt. Andernfalls werden Blut des Herzens und des Körpers und Geister des Herzens verbraucht. Die Aufgabe des Herzens ist es, verantwortungsvoll und angemessen, aber auch flexibel und frei mit allen Dingen des Lebens umzugehen und nicht durch Grübeln all seine Kraft und Vitalität über einen Gedanken zu verlieren. In jedem Falle folgt das Ki dem Yi und gibt uns so die Möglichkeit zur Transformation und Manifestation.

Für die Übersetzung von Si, der dem Erd Element zugeordneten Emotion, gibt es sehr unterschiedliche Möglichkeiten, wie z.B. Mitgefühl, Empathie, Sympathie oder mentale Überaktivität (zu viel Denken, Grübeln).

Das Symbol Si wird dargestellt mit einem Herzen unter dem Gehirn im Schädel. Das Schriftzeichen für die Emotion Si enthält die beiden Wortstämme „Herz“ und „Gehirn“. Es ist also eine Verbindung von Gefühl und Verstand gemeint.„Nachdenklichkeit“. Allerdings vermittelt die Übersetzung „Nachdenklichkeit“ nicht, dass in diesem Fall der Intellekt mitfühlend und mit von Herzen kommender Motivierung agiert.

Ein weiterer Aspekt ergibt sich aus der Fähigkeit des Erd Elements sowohl aufzunehmen als auch abzugeben. Dies verleiht uns die Fähigkeit anderen gegenüber Mitgefühl, Empathie und Sympathie zu haben und umgekehrt auch von anderen anzunehmen. Gerät unser Erd Element aus dem Gleichgewicht, verlieren wir die Fähigkeit uns fließend von einem Gefühl zum anderen zu bewegen und werden entweder Mitgefühl/Empathie nicht annehmen können oder ständige Anteilnahme fordern oder in unserer Sympathie bis zur Unterwürfigkeit gehen. Oder so bedürftig sind, dass wir keine Ressourcen zum Abgeben haben.

Ein ausgeglichenes Erd Element in der menschlichen Psyche verleiht uns die Fähigkeit in gleichem Maße zu empfangen und zu geben.

Die Erde nimmt unter allen Elementen eine Sonderstellung ein, sie ist die Quelle, das Zentrum aus dem sich die anderen Elemente entfalten. Ihre Energien sind für die Aufnahme, Verdauung, Absorption, Umwandlung und bis zu einem gewissen Grad auch für die Ausscheidung von Nahrung und Gedanken verantwortlich.

Das Ki von Milz und Magen stellt sicher, dass wir auf allen Ebenen genährt werden. In der TCM gilt der Magen als eines der wichtigsten Yang Organe und wird klassisch als „König der Yang-Meridiane“ bezeichnet. Gemeinsam mit der Milz bildet er die Grundlage für unser nachgeburtliches Ki – er nährt also alle Organsysteme des Körpers mit dem aus Atmung und Nahrung gewonnen Ki.

Gemäß seiner Funktion trägt er auch den Titel „Sea of Nourishment“. Die Integrität des Magens bestimmt über die Funktion aller Organe und dadurch auch über unseren Gesundheitszustand. Die Magen-Funktion umfasst alle Formen von Appetit und Hunger auf allen Ebenen (auch Hunger nach Sicherheit, nach Wissen oder nach Liebe). Wann immer ein Grundbedürfnis unbefriedigt bleibt, wird sich der Magen-Meridian um einen Ausgleich bemühen – sein Ziel ist Erfüllung.

Aus diesem Grund befindet sich der Magen Meridian auf der Vorderseite des Körpers. So können „Nahrungsquellen“ erspäht, umschlungen und aufgenommen werden. Frustrationen führen häufig zum Versuch einen Ausgleichs durch Ersatzbefriedigung zu erzielen. Zusammen mit der Milz ist der Magen zuständig für logische Denkprozesse des Yi oder des Intellekts. Eine gesunde Magen-Energie verleiht uns Wissbegierde und die Fähigkeit, neue Informationen aufzunehmen.

Bei Ungleichgewichten der Erd Energie kann die Informationsaufnahme aus dem Gleichgewicht geraten. Entweder nehmen wir dann mehr Informationen auf als wir sinnvoll verarbeiten können und verlangen nach immer neuem geistigen Input oder wir stehen neuen Ideen gegenüber ablehnend und „wiederkäuen“ stattdessen lieber alte Erinnerungen.

Es ist auch möglich, dass wir uns ständig Sorgen machen und Gedanken sich im Kopf drehen, ohne dass wir diese annehmen oder verwerfen können. Ein hilfreicher Ausgleich kann über körperliche Betätigung erreicht werden. Der Magen verkörpert auch unsere Fähigkeit anzunehmen auf allen Ebenen. Dabei kann es sich um die Hilfe oder Anerkennung von anderen handeln oder die mentale Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Ideen und Gedankenkonzepten.

Auf spiritueller Ebene geht es darum sich für die Möglichkeit der „Ernährung“ durch die Umwelt/das Universum zu öffnen. In Bezug zum weiblichen Fortpflanzungssystem verdeutlicht die Fähigkeit der Frau den Samen des Mannes aufzunehmen und danach den heranwachsenden Embryo in sich zu (be)halten diese Fähigkeit des Annehmens.

Auf der körperlichen Ebene beherrscht der Magen also die Kanäle und Organe des Verdauungssystems, auf der psychischen Ebene steht der Magen dafür, dass wir alle Schritte unternehmen, um unsere Bedürfnisse zu befriedigen und unsere Fähigkeit das Ergebnis zu akzeptieren.

Bildet mit der Milz Grundlage für das nachgeburtliche Ki – nährt alle Organsysteme des Körpers mit dem aus Atmung und Nahrung gewonnen Ki

Fermentieren, Reifen und Transport der Nahrungs-Essenz

Abwärtsbewegung der Nahrung und des Nahrungs-Ki

Auf- und Annahme von Nahrung auf allen Ebenen

Bedürfnisbefriedigung

Beteiligung am Menstruationszyklus; ist an der Empfängnis beteiligt und hält den Embryo in der Gebärmutter

Organ
Magen, Milz und Pankreas

Sinnesorgan
Mund

Körperöffnungen
Mund

Außere, körperliche Ausdrucksform
Fleisch

Körperflüssigkeit
Speichel

Fähigkeit
hartnäckig zu sein

Zugehörige  Chakren
Chakra 2 –  Milz Meridian

Chakra 3 –  Milz- und Magen Meridian

Magenbeschwerden; Verdauungsbeschwerden

Völlegefühl, Blähungen, Übelkeit, Erbrechen

Aufstoßen, Schluckauf

Verstopfung

übermäßiger Appetit

trockener Mund; Erkältungsbläschen; Mundgeschwüre

blutendes, geschwollenes, schmerzendes Zahnfleisch; Mundgeruch

Beschwerden im Kiefer, Rachen, Brüsten, Leisten, Knien…

unregelmäßige Menstruation; Probleme bei der Empfängnis

Schlaflosigkeit

Müdigkeit, vor allem am Morgen

u.a.

Sorgen

Gedankenschleifen (Grübeln)

unregelmäßige Mahlzeiten; hastiges Essen

multi-tasking

chaotische Zeitplanung

übermäßiger Verzehr von kalte Speisen (z.B. Obst, Salate…) und kalten Getränken

Alkohol

u.a.